Bei einem Reanimationstraining wurden der Ambu Spur II-Kinder-Beatmungsbeutel und das Ambu Einweg-Manometer verwendet. Hierfür muss die weiße Abdeckung des Manometeranschlusses entfernt werden. Im Rahmen des Ansteckens des Manometers wurde das Haltestück (weißer Plastikriemen) der Abdeckung mehrmals von verschiedenen Personen so zwischen dem roten Druckbegrenzungsventil und dem Patientenventilgehäuse eingeklemmt, dass das Druckbegrenzungsventil komplett offen war (s. Foto). Eine Beatmung war somit nicht mehr möglich.
Werksseitig ist der Halteriemen auf der Seite gegenüber dem Druckbegrenzungsventil angebracht (s. Foto). Sollte wie oben geschildert die Situation eintreten, dass der Plastikriemen versehentlich zwischen Druckbegrenzungsventil und Patientenventilgehäuse eingeklemmt wird, muss dieser umgehend entfernt und auf die andere Seite des Patientenventilgehäuses gedreht werden.
Gelegentlich wird im Rettungsdienst - meist basierend auf örtlichen Standards oder Vorgaben von QM-Systemen - eine Verplombung/Versiegelung von Behältnissen mit selten eingesetzten Materialien vorgenommen. Erreicht werden soll damit üblicherweise eine Materialvollständigkeit für den Bedarfs- und Einsatzfall in Verbindung mit einem vereinfachten Materialcheck über Prüfung der Verplombung/Versiegelung.
Wenn Material verplombt/versiegelt wird, sollte sichergestellt sein, dass:
Grundsätzlich sollte die Notwendigkeit einer Verplombung/Versiegelung kritisch hinterfragt werden, da unter anderem die Materialgewöhnung (Familiarisation) dadurch deutlich erschwert werden kann. Letzteres kann vor allem problematisch sein, wenn es sich um selten benötigtes Material für besondere oder kritische Einsatzlagen handelt, beispielsweise chirurgische Bestecke.
Ein Rettungsmittel bringt einen Patienten in einen anderen ILS-Bereich. Am Zielort angekommen sendet das Rettungsmittel den Status „8“. Die örtlich zuständige ILS wird telefonisch verständigt, dass der Patient wieder mit zurückgenommen wird. Das Fahrzeug wird daraufhin durch die örtlich zuständige ILS auf Status „1“ gesetzt, die Rückfahrt erzeugt und disponiert (nicht alarmiert!). Wird nun der Einsatz vor der örtlich zuständigen ILS an die „Heimat-ILS“ des Rettungsmittels gesendet, wird das Fahrzeug automatisch auf Status „2“ gesetzt. In der Dispoliste existiert kein Zeitstempel zu dem Status „2“.
In diesem Zusammenhang sei auf die grundsätzliche Problematik der telefonischen Nachforderung hingewiesen:
Außerdem sollten Statusmeldungen wenn möglich immer durch das Einsatzmittel an die ILS gesendet werden. Eine manuelle Vergabe von Statusmeldungen durch die ILS ist kritisch zu betrachten:
Wird ein Status durch die ILS vergeben, muss besondere Aufmerksamkeit auf das Systemverhalten gelegt werden.
Im Rahmen eines Berichts zu einem Neugeborenen-Holdienst (NGH), bei dem die ILS 1, in deren Zuständigkeitsbereich die abgebende Klinik liegt, bei der ILS 2, fahrzeugführende und einsatzaufnehmende ILS, einen Infoeinsatz per ESWL angefordert hat, sei auf Folgendes hingewiesen:
Aktuell gibt es in Bayern diverse, überregionale, neonatologische-pädiatrische Versorgungszentren. Diese werden durch Kliniken der Grund-/Regelversorgung kontaktiert, dass ein neonatologisch / pädiatrisch, kritischer Patient zuverlegt werden soll. Meist wird mit der klinischen Anmeldung auch gleich die Abholung des Patienten mit der aufnehmenden Klinik besprochen. Das neonatologische-pädiatrische Versorgungszentrum die Patienten mit einem eigenen Spezialteam und dem bodengebundenen / luftgebunden Rettungsdienst/Intensivtransportdienst ab. Diese Anforderung erfolgte bei der ILS 2. Die ILS 2 generierte entsprechend einen Einsatz und alarmierte den NGH. Da der Einsatzort im Bereich der ILS 1 liegt, muss jedoch zunächst der Einsatz dupliziert werden und das Duplikat per ZUWL von der ILS 2 an die ILS 1 übergeben werden. Hier ist es sinnvoll, dass bereits Angaben zu dem NGH aus dem Bereich der ILS 2 gemacht werden, so dass die ILS 1 das angegebene Einsatzmittel für den NGH disponieren und alarmieren kann. In dieser Maßnahme wird automatisch ein Untereinsatz per USWL an die ILS 2 weitergeleitet.
Nachfolgend finden sich die zugehörigen Prozessbeschreibungen der VK-ILS:
Aus mehreren CIRS-Berichten geht hervor, dass in bestimmten Einzelfällen Unklarheit besteht, ob die Anleitung zur Telefonreanimation (T-CPR) fortgesetzt werden soll, wenn ein Patient beispielsweise wegen Adipositas von Angehörigen/Ersthelfern nicht aus dem Bett auf eine harte Unterlage (Fußboden) verbracht werden kann.
Der bayernweite Algorithmus zur T-CPR enthält zwar die Frage nach der Möglichkeit des Verbringens des Patienten auf eine harte Unterlage/Fußboden. Jedoch soll auch bei Nichtverfügbarkeit einer harten Unterlage die weitere Anleitung zur Ersthelferreanimation keinesfalls abgebrochen werden.
Eine angeleitete Reanimation unabhängig von der Unterlage (also auch auf einem Bett) ist dem Unterlassen jeglicher Herzdruckmassage in jedem Fall vorzuziehen und kann die Patientenprognose deutlich beeinflussen. Somit soll in entsprechenden Situationen, in welchen die Antwort auf die Frage nach einer harten Unterlage negativ ausfällt, unbedingt mit der T-CPR-Anleitung fortgefahren werden.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass auch die aktuellen CPR-Leitlinien die Durchführung der Herzdruckmassage auf harter Unterlage empfehlen sofern dies möglich ist: „Herzdruckmassage, wann immer möglich, auf harter Unterlage durchführen." "(…) schlägt der ERC vor, Thoraxkompressionen möglichst auf festem Untergrund durchzuführen“ (Notfall Rettungsmed 2021 · 24:386–405).
Kann der Patient nicht auf eine feste/harte Unterlage gebracht werden, soll selbstverständlich auch in diesen Fällen die Herzdruckmassage begonnen bzw. fortgesetzt werden.