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Art des Zwischenfalls

Im Rahmen einer CIRS-Meldung zum Überlauf von Einsatzsignalisierungen wurde eine systematisches Problem deutlich, das sich unmittelbar auf die Einsatzleitsoftware "ELDIS III BY" bezieht. In der Einsatzleitsoftware werden verschiedene Informationen (z.B. "Einsatzsignalisierungen") in einer Zeile in der Systemmaske dargestellt. Bei einem bisher einmalig berichteten hohen Einsatzaufkommen dieser Meldungen kommt es zu einen Überlaufverhalten, bei dem kritische Signalisierungen (z.B. weitergeleitete Einsätze, Alarme von Brandmeldeanlagen, dringende Sprechwünsche) nicht mehr gezielt bearbeitet werden können, weil die letzte Meldung nicht mehr sichtbar ist.

Ursache

Die bayernweit einheitliche Software "ELDIS III BY" wird als Einsatzleitsoftware in derzeit 25 von 26 Integrierten Leitstellen verwendet. Die Software wird in der Praxis insbesondere für typische (alltägliche...) Einsatzsituationen optimiert. Extrem hohe Auslastungen (z.B. Unwetterlagen) sind Ausnahmesituationen, die im Verbesserungsprozess nur schwer optimiert werden bzw. simuliert werden können. Beim kurzfristigen Auftreten einer Vielzahl von Signalisierungen verhält sich das System so, dass die Signale, die die Anzeigemöglichkeiten übersteigen, hinter der letzten darstellbaren Signalisierung "versteckt" werden. Dies birgt das Risiko, dass auch kritische Signalisierungen nicht durch den Disponenten erkannt werden können und nur verzögert bearbeitet werden oder sogar unbearbeitet bleiben. In Betriebsphasen hoher Auslastung kann dieses Phänomen nicht adäquat kompensiert werden.

 

Interventionsmaßnahmen

Der Betreiber der Integrierten Leitstelle muss aufgrund der gesetzlichen Aufgabenstellung für eine schnellstmögliche Bearbeitung der Einsätze Sorge tragen. Im technischen Kontext bedeutet dies zunächst, dass die vom Freistaat Bayern zur Verfügung gestellte Einsatzleitsoftware "ELDIS III BY" im jeweils aktuellen Versionsstand betrieben werden muss. Erkannte Fehler sind an die zuständigen Behörden bzw. den Softwarelieferanten zu melden. Die lokalen Einstellungen für zu signalisierende Ereignisse sind dabei so zu parametrieren, dass ein "Überlaufen" möglichst verhindert wird. Gegebenenfalls müssen unnötige Signalisierungen durch den ILS-Administrator im Unwetterfall gezielt abgeschaltet werden. Darüber sind durch den Betreiber jedoch auch organisatorische Festlegungen für die Betriebsabläufe - auch für hohe Einsatzauslastungen - zu treffen. Neben einem ausreichend dimensionierten Verstärkungskonzept muss ein geeigneter Maßnahmenkatalog erarbeitet werden, der auch technische Besonderheiten berücksichtigt. Das bedeutet auch, dass gegebenenfalls mittels zusätzlicher Disponenten ("Sichter") dafür gesorgt werden muss, dass insbesondere zeitkritische Einsätze priorisiert und schnellstmöglich bearbeitet werden.

Der gemeldete Fall wurde bereits durch mehrere ILS-Betreiber und dem zuständigen Bayerischen Staatsministerium des Inneren, für Bau und Verkehr (StMI) aufgegriffen und bearbeitet. Neben der grundsätzlichen Empfehlung die Signalisierungshäufigkeit über die lokalen Parameter gering zu halten, wurde inzwischen auch das Maskenlayout der Einsatzleitsoftware "ELDIS III BY" verbessert und zur Installation in allen bayerischen Integrierten Leitstellen freigegeben. Die optimierten Masken ermöglichen eine deutlich höhere Anzahl von Signalisierungen, so dass ein kritisches Überlaufverhalten weitgehend verhindert wird.

 

Hinweis

Die vorgeschlagenen Interventionsmöglichkeiten wurden von der Steuerungsgruppe von cirs.bayern diskutiert und anschließend nötigenfalls Änderungen innerhalb der beteiligten Organisationen und Institutionen getroffen. Bitte beachten Sie, dass die Lösungsvorschläge nicht immer bzw. nicht immer zeitnah und in gleicher Form für ganz Bayern umgesetzt werden können.

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