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Veröffentlichung des Falls am 10.02.2020

Art des Zwischenfalls

Ein polytraumatisierter Patient nach Sturz aus größerer Höhe wird vom Rettungsdienst in den Schockraum gebracht. Zusätzlich liegt eine Intoxikation mit unklarer blauer Flüssigkeit vor. Bei Übergabe im Schockraum ist der Patient reanimationspflichtig, blaues Sekret läuft aus der Magensonde zurück und es wird schwallartig blaue Flüssigkeit über den Mund freigesetzt. Die blaue Flüssigkeit war nach Aussagen des Rettungsdienstes Scheibenfrostschutzmittel.
Nach ca. 10 Minuten geben Mitarbeiter der Notaufnahme Symptome wie Kratzen im Hals, Brennen in den Augen, etc. an, es erfolgt umgehend eine Notdekontamination der Mitarbeiter durch die Feuerwehr. Am nächsten Tag ergibt das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung, dass die blaue Flüssigkeit E 605, Parathion, war.

 

Anmerkung

Auf Grund des kritischen Zustands des Patienten nach schwerem Trauma konnte vom Rettungsdienst vor Ort nicht weitergehend nachgeforscht werden, um welche Substanz genau es sich handelt. Zudem wurde die Gefährdung durch die Substanz wohl unterschätzt, es erfolgte keine diesbezügliche Vorinformation der Notaufnahme und keine Alarmierung weiterer Einsatzkräfte wie Polizei und Feuerwehr, die sich schon vor Ort um die Substanz genauer hätten kümmern können.

Der Melder weist noch darauf hin, dass E 605 zwar seit 2002 in der EU verboten ist, der Fall aber zeigt, dass man auch heutzutage immer noch damit konfrontiert werden kann.

Quintessenz aus dieser Meldung:
Generell sollten die Einsatzkräfte bei Intoxikation mit unklaren Substanzen immer an Eigenschutz denken und weitere Ressourcen zur raschen Abklärung hinzuziehen.

 

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