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Aktualisierung des Falls am 25.10.2018: Interventionsmaßnahmen ergänzt
Veröffentlichung des Falls am 23.09.2018

Art des Zwischenfalls

Bei der erstmaligen Inbetriebnahme der zwei Standheizungen im RTW Typ Bayern Bj. 2015 (Heizung Fahrerkabine und Heizung Kofferaufbau) nach der "Sommerpause" in der Fahrzeughalle löste - trotz Querlüftung mittels offenem Hallentor und geöffneter Zugangstüre - der CO-Warner im Fahrzeug aus und zeigte Werte über 80ppm im Fahrzeug an. Es befanden sich jedoch keine Insassen (Rettungsdienstmitarbeiter oder Patienten) im Fahrzeug. Nach ca. 20 Minuten Dauerbetrieb bei komplett geöffnetem Fahrzeug sanken die Werte in der Fahrerkabine auf 0ppm, im Kofferaufbau auf 4-6ppm.

 

Anmerkung

Die Bedienungsanleitung des Basisfahrzeugs MB Sprinter beinhaltet sowohl einen deutlichen Hinweis zur Gefährdung durch Abgase bei Betrieb der Zusatzleistung als auch zur Notwendigkeit, die Zusatzleistung monatlich für 10 Minuten in Betrieb zu nehmen (siehe Anhang). Eine "Sommerpause" wie vom Melder geschildert, ist also herstellerseitig nicht vorgesehen, wobei der Melder selbst vorschlägt, die Standheizung regelmäßig in Betrieb zu nehmen.

Bei Wiederinbetriebnahme nach längerer Zeit ohne Heizbetrieb kommt es erfahrungsgemäß kurzzeitig zu zum Teil deutlicher Rauchentwicklung durch unvollständig verbrannten Kraftstoff in der Heizkammer. Dies ist auch auf die Aufbaustandheizung übertragbar. Die Kurzanleitung für die im Aufbau zusätzlich verbaute Luftstandheizung ist im Benutzerhandbuch des Aufbauherstellers ebenfalls enthalten. Hierbei ist jedoch kein Hinweis für eine monatliche Inbetriebnahme auch im Sommer enthalten. Abhilfe könnte dadurch geschaffen werden, dass zukünftig die Originalbedienungsanleitung von Webasto im Handschuhfach deponiert wird und der Nutzer sich so bei Bedarf Informationen einholen kann.

Eine kurzzeitige Belastung / Exposition mit 80 ppm Kohlenstoffmonoxid wie auf dem Display angezeigt ist unkritisch, wenn (wie im konkreten Fall) begleitende Lüftungsmaßnahmen ergriffen werden und die Quelle erkennbar ist. Siehe auch Taschenkarte für CO-Warngerät Dräger PAC 5500 CO von 2016:

 Warnschwellen

Wichtig ist generell, dass das damit ausgestattete Einsatzpersonal bei Auslösung einer Alarmschwelle eine qualifizierte Einschätzung der Gefährlichkeit der angezeigten Konzentration (hier ca. 80 ppm CO), die notwendigen Maßnahmen (Belüftung) und abschließend eine Bewertung des Vorgangs (hier: Abgasexposition durch Betrieb der kraftstoffbetriebenen Zusatzheizung nach längerer Zeit ohne Betrieb) vornimmt.

 

Vom AAT vorgeschlagene Interventionsmaßnahmen

  • Der Fahrzeugmotor sollte in der Fahrzeughalle nur solange wie zum Ein- oder Ausfahren des Fahrzeugs erforderlich betrieben werden; kraftstoffbetriebene Zusatzheizung in Fahrzeugen sollten grundsätzlich nur im Freien in Betrieb genommen werden.
  • Die Originalbedienungsanleitung von Webasto könnte zukünftig generell im Handschuhfach deponiert werden.

 

Von der Steuerungsgruppe am 23.10.2018 beschlossene Interventionsmaßnahmen

  • Diese Meldung soll unter Gut zu Wissen eingestellt werden.

 

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